Klopffestigkeit

Klopffestigkeit ist ein Maß für den Widerstand des Kraftstoffs gegen unerwünschte Selbstzündung. Hohe Klopffestigkeit entspricht einer hohen Selbstzündungstemperatur, das heißt, das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird sich bei niedrigen Temperaturen nicht spontan selbst entzünden.

Früher wurden dem Benzin zur Erhöhung der Klopffestigkeit bleihaltige, metallorganische Verbindungen wie Bleitetraethyl zugesetzt. Bei der Verbrennung zersetzte sich die Bleiverbindung großteils thermisch, wobei Bleistäube in den Abgasen frei wurden. Im Gegensatz zum verbrannten (unlösliches PbO2) ist das unverbrannte Tetraethylblei löslich, sehr bioaktiv und dadurch auch bei Kurzzeiteinwirkung in geringsten Mengen höchstgiftig. Dass im Motor aller Kraftstoff restlos verbrennt, ist ein Mythos: Auch bei mager eingestellten Motoren herrscht kein Sauerstoffüberschuss, außerdem wird im Winter fetter gefahren und der Choke verwendet, bei Fehlzündungen und beim Starten wird der meiste Kraftstoff unverbrannt ausgestoßen. Ältere Sportwagen hatten Korrosionsprobleme an den Ventilen, der Bleibelag wirkte schützend. Schon vor dem Bleiverbot hatte man aber korrosionsfeste Ventilstähle entwickelt. Die Luftbelastung mit Bleistäuben stellte ein großes Umweltproblem dar. Heute ist für Autos im Straßenverkehr kein verbleites Benzin mehr erhältlich.

Das Maß der Klopffestigkeit ist die Oktanzahl.