Dieselmotor

Der Dieselmotor ist nach seinem Erfinder Rudolf Diesel (1858 - 1913) benannt. Ebenso wie bei Ottomotoren gibt es bei Dieselmotoren das Zweitakt- und Viertaktverfahren. Während bei sehr großen Motorkonstruktionen mit niedrigen Drehzahlen, z. B. für Schiffsdiesel, das Zweitaktprinzip angewendet wird, überwiegt in Kraftfahrzeugen mit hohen Drehzahlen das Viertaktprinzip.

Der Ablauf eines Arbeitsspiels ist ähnlich wie beim Ottomotor. Allerdings saugt der Dieselmotor die Luft ungedrosselt an und verdichtet sie so stark, dass die erzeugte Temperatur den Zündpunkt des Kraftstoffs übersteigt und es zu einer Selbstzündung kommt. Der Motor benötigt also keine Zündanlage. Aufgrund seiner besonderen Bauweise braucht er grundsätzlich eine Einspritzanlage.

Anders als bei Ottomotoren benötigen Dieselmotoren ein Verdichtungsverhältnis bis zu 25 : 1, um die für die Selbstzündung des Kraftstoffs erforderliche Lufttemperatur zu erreichen. Aufgrund seiner hohen Verdichtung erziel der Dieselmotor einen besseren Wirkungsgrad, d. h. der Kraftstoff wird durch die Verbrennung zu ca. 40% in Bewegungsenergie umgesetzt. Der Ottomotor erreicht dagegen nur einen Wirkungsgrad von ca. 30% und verbraucht dementsprechend mehr Kraftstoff. Ebenfalls anders als beim Ottomotor wird der Dieselkraftstoff mit hohem Druck durch eine Düse in den Verbrennungsraum eingespritzt, wo er sich an der verdichteten heißen Luft selbst entzündet. Eine vom Motor betriebene Einspritzpumpe liefert den Einspritzdruck an die jeweiligen Einspritzdüsen. Je nach gewünschter Motordrehzahl wird die einzuspritzende Kraftstoffmenge mit dem Gaspedal geregelt.

Nach der Art der Gemischbildung können Dieselmotoren in Verfahren mit geteilten Brennräumen (Wirbelkammer und Vorkammer) und ungeteilten Brennräumen (Direkteinspritzer) unterschieden werden.