Bremskraftverstärker

Der Bremskraftverstärker unterstützt die beim Bremsvorgang vom Fahrer eingesetzte Kraft auf das Bremspedal zum Hauptbremszylinder. Der Unterdruck-Bremskraftverstärker und Hydraulik-Bremskraftverstärker sind die gängigsten Ausführungen.

Funktion

Der Bremskraftverstärker ist Bestandteil der meisten Pkw-Bremsanlagen. Beim Bremsen muss der Fahrer Kraft auf das Bremspedal ausüben. Der Bremskraftverstärker unterstützt die vom Fahrer eingesetzte Fußkraft über das Bremspedal zum Hauptbremszylinder. Dadurch verringert sich der Kraftaufwand beim Bremen erheblich. Der Bremsverstärker funktioniert jedoch nur bei laufendem Motor. Ist der Motor ausgestellt, beispielweise beim Abschleppen des Fahrzeuges, muss die Bremskraft allein durch die Pedalkraft aufgebracht werden.

Arten von Bremskraftverstärkern

Die zwei gängigsten Ausführungen sind folgende:

Unterdruck-Bremskraftverstärker

Die meisten Pkw-Bremsanlagen verfügen über einen Unterdruck-Bremskraftverstärker. Diese nutzen den vorhanden Unterdruck, der bei Ottomotoren durch den Ansaugtrakt im Saugrohr des Motors, bei Dieselmotoren durch eine Unterdruckpumpe (0.5...0.9 bar) erzeugt wird.

Hydraulik-Bremskraftverstärker

Dieser Bremskraftverstärker nutzt den Druck, der durch eine hydraulische Pumpe erzeugt wird. Die Pumpe wird über den Motor betrieben. Der Hydraulik-Bremskraftverstärker wird bei folgenden Fahrzeugen verwendet:

  • Pkws mit hydraulischer Energieversorgung, beispielsweise Servolenkung
  • Pkws, die einen Motor mit schwachem Unterdruck im Saugrohr haben, beispielsweise Turbomotoren

Der Hydraulik-Bremskraftverstärker ist kleiner als der Unterdruck-Bremskraftverstärker und benötigt einen höheren Ansteuerdruck.

Funktion der Membran im Bremskraftverstärker

Der Bremskraftverstärker wird von einer integrierten Membran in zwei Kammern geteilt. Im ungebremsten Zustand befindet sich in beiden Kammern ein Unterdruck, der vom Motor erzeugt wird. Wird die Bremse betätigt, werden die Kammern zueinander abgedichtet. Gleichzeitig öffnet ein Ventil, welches pedalseitig atmosphärischen Druck einströmen lässt.

Nun befindet sich auf der einen Seite der Membran (pedalseitig) ein atmosphärischer Druck, auf der anderen Seite (hauptzylinderseitig) befindet sich ein Unterdruck. Dadurch wird die mit der Druckstange verbundene Membran in Richtung Hauptzylinder gezogen. Zudem wird die Pedalkraft verstärkt.

Wird die Bremse gelöst, werden beide Kammern durch das Öffnen eines Ventils wieder miteinander verbunden. Dabei schließt das Ventil wieder und in beiden Kammern herrscht wieder ein Unterdruck.

Sicherheit

Die Bremse ist eines der sicherheitsrelevanten Teile im Fahrzeug. Dazu gehört auch ein funktionsfähiger Bremskraftverstärker, der den Fahrer beim Bremsen unterstützt. Fällt dieser aus, muss der Fahrer stärker auf das Pedal treten, als er es bei funktionierendem Bremskraftverstärker gewohnt ist. Lässt die Bremswirkung nach, sollte immer eine Fachwerkstatt aufgesucht werden.

Prüfung der Funktionsfähigkeit des Bremskraftverstärkers

Ob der Bremskraftverstärker funktionsfähig ist, kann folgendermaßen überprüft werden:

  • Motor abstellen
  • Bremspedal mehrmals betätigen, bis ein starker Widerstand zu spüren ist, denn dann ist der noch im System vorhandene Unterdruck verbraucht
  • Bremspedal getreten halten
  • Motor starten. Gibt das Bremspedal nach, ist der Bremskraftverstärker in Ordnung.

Diese Prüfung ersetzt jedoch keinesfalls den Besuch in einer Fachwerkstatt, wenn der Fahrer das Gefühl hat, dass die Bremswirkung nachlässt.

Werterhalt

Funktionstüchtige Bremsen sind das A und O für eine sichere Fahrt. Daher sollten diese regelmäßig auf ihre Funktion und den Verschleißzustand der einzelnen Bauteile überprüft werden. Eine gut gewartete und einwandfrei funktionierende Bremse, die dem Fahrer das Gefühl vermittelt, dass er sich stets auf sie verlassen kann, ist der wichtigste Schritt zu einem sicheren Fahrgefühl.