Autogas

Flüssiggas - allgemein bekannt als Autogas - ist ein Propan/Butan-Gemisch, das als Nebenprodukt bei der Rohölraffination anfällt. Schon bei niedrigem Druck wird es flüssig, nimmt dann nur etwa 1/260 seines gasförmigen Volumens ein und lässt sich relativ einfach in geeigneten Druckbehältern speichern. Geregelt sind die Anforderungen an Autogas in der DIN EN 589. Autogas ist nicht zu verwechseln mit Erdgas, das auch in komprimiertem Zustand gasförmig bleibt.

Wegen seiner chemischen Zusammensetzung (Kohlenwasserstoffe) ist Autogas mit Benzin verwandt. Es zeichnet sich durch einen hohen Energiegehalt aus, verbrennt schadstoffarm, lässt sich gut lagern, ist transportabel und eignet sich deshalb sehr gut als Kraftstoff. Eine der prägnantesten Eigenschaften von Autogas ist seine hohe Klopffestigkeit, die den Zusatz von Additiven unnötig macht. Im Vergleich zu anderen Kraftstoffen entstehen beim Einsatz von Autogas deutlich weniger Abgasemissionen. Autogas ist nahezu schwefelfrei und die Verbrennung erfolgt fast rußfrei, der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) wird reduziert. Insgesamt zählen die Emissionen von Autogas-Fahrzeugen zu den niedrigsten, die sich in Verbrennungsmotoren realisieren lassen.

Die Technik

Die Nachrüstung mit einem Autogastank in der Reserveradmulde, einem Zuleitungssystem zu den Zylindern und einem Verdampfer zur Herstellung eines zündfähigen Gasgemisches macht das Fahrzeug bivalent: Es kann also wechselseitig sowohl mit Benzin als auch mit Autogas betrieben werden. Mit einem einfachen Knopfdruck kann der Fahrer während der Fahrt von Benzin- auf Gasbetrieb und umgekehrt umschalten.

Eine Autogas-Anlage besteht im Wesentlichen aus folgenden Teilen:

  • Autogas-Tank
  • Verdampfer-Druckregler
  • Mischgerät
  • Gas- und Benzin-Absperrventile

Der Autogas-Tank ist ein druckfester Stahlbehälter, der das flüssige Gas bei einem Druck von fünf bis 15 bar speichern kann. Über einen zweiten Tankstutzen lässt sich der Tank ganz normal an einer Autogastankstelle befüllen. Druckmesser und Ventile sorgen dafür, dass der zulässige Druck im Tank nicht überschritten wird. Ein Verdampfer-Druckregler sorgt dafür, dass durch Zuführung von Wärme aus dem Kühlwasser des Motors aus dem flüssigen Gas ein brennbares gasförmiges Gemisch entsteht ("verdampft"). Gleichzeitig wird der Druck auf etwa 1 bar (normaler Atmosphärendruck) gesenkt. Ähnlich wie in einem Vergaser sorgt das Mischgerät dafür, dass Autogas und die für die Verbrennung erforderliche Frischluft in einem optimalen Verhältnis vermischt werden.