Anlasser

Musste ein Verbrennungsmotor vor Jahrzehnten noch von Hand mit einer Kurbel gestartet werden, gibt es heute elektrische Anlasser.

Durch Drehen des Zündschlüssels in die Anlassstellung wird der Magnetschalter mit Strom versorgt. Dieser spurt das Anlasserritzel in die Verzahnung der Schwungscheibe ein. Gleichzeitig überbrückt der Magnetschalter die Stromzufuhr zum Anlasser, er dreht den Motor durch. Dabei sind neben dem Kompressionsdruck auch noch hohe mechanische Widerstände zu überwinden. Das Drehmoment des Anlassers wird auf die Schwungscheibe übertragen.

Die Schwungscheibe mit der Verzahnung sitzt wiederum auf der Kurbelwelle, die sich zu drehen beginnt und den Motor in Bewegung setzt. Je nach Art der Ritzeleinsparung unterscheidet man den Schub-Schraubtrieb-Anlasser, den Schubanker-Anlasser, den Schubtrieb-Anlasser, den Schraubtrieb-Anlasser und den Pendel-Anlasser. In besonderen Fällen, zum Beispiel bei Straßenbaumaschinen, werden andere Formen von Anlassern verwendet. Beim Schwungkraft-Anlasser wird die Anlassenergie mechanisch oder von einem kleinen Elektromotor über eine größere Übersetzung in einem Schwungrad gespeichert, sie arbeiten dann wie mechanisch betriebene Kickstarter. Unter Start-Zündanlassern versteht man Anlasser, die Generator und Anlasser in einer Maschine vereinigen.

Beim Anlassvorgang treten im ersten Stromstoß bei mittleren Pkw mehrere hundert Ampere auf. Der Anlasser leistet dabei etwa 1,5 PS. Um einen durchschnittlichen Ottomotor zum Anspringen zu bringen, muss er auf 50 bis 100 Umdrehungen pro Minute gebracht werden. Bei Dieselmotoren ist eine Drehzahl von 80 bis 200 Umdrehungen pro Minute erforderlich.

Um Anlasser vor unsachgemäßer Betätigung zu schützen, sind oft Thermoschalter und Schutzrelais eingebaut. Um keine zu langen Betriebszeiten des Anlassers zu ermöglichen, wird durch einen Thermoschalter die Stromzufuhr unterbrochen. Um gegen irrtümliches Einspuren des Anlassers bei laufendem Motor zu schützen, wird ein Start-Sperr-Relais eingebaut, das auf eine von der Lichtmaschine erzeugte Spannung reagiert und den Stromfluss gegebenenfalls unterbricht. Das Start-Wiederhol-Relais unterbricht den Anlassvorgang, wenn das Ritzel trotz aller Einspurhilfen nicht mit den Zahnkranz der Schwungscheibe zum Eingriff kommt, der Anlasser aber eingeschaltet bleibt. Dadurch wird bei langen Strombelastungen die Wicklung des Starters geschützt.